Neubau der ersten Biogaseinspeiseanlage in Ostfriesland, 26524 Hage


Die Anlage wird jährlich 3,44 Millionen Kubikmeter Biogas in das Erdgasnetz von EWE NETZ einspeisen. Mit dieser Menge können ungefähr 1.700 Haushalte versorgt werden. In der Biogaseinspeiseanlage wird das Biogas dann auf Erdgasqualität konditioniert falls notwendig verdichtet und je nach Auslastung in das Orts- oder Transportnetz eingespeist. Von dort aus gelangt es zu den Haushalten Ostfrieslands. Es gibt keinen Qualitätsunterschied zwischen herkömmlichem Erdgas und dem aus regenerativen Rohstoffen gewonnenen Biogas. Nach einer aufwändigen Genehmigungsphase folgte der Bau notgedrungen im Winter 2012/13 der für seine Länge bis April bekannt wurde. Wir quälten uns im November mit dem Untergrund, da das Baugrundgutachten keine Pfahlgründung vorsah, die aber dann notwendig wurde. Danach kam sehr viel Regen, der im Kleiboden nicht versickerte, was eine aufwändige Grundwasserabsenkung zur Folge hatte. Direkt danach kam der Wintereinbruch, der einem auf dem freien Land mit starkem Wind und waagerechtem Schnee zeitweise das Gefühl gab, bei Schneesturm in Russland zu arbeiten. Da alle Termine für mehrere Firmen und der Lieferung der sehr schweren Fertiggebäude über eine Zufahrt von 220 m Baggermatratzen eingeplant waren, durfte der Winter uns nicht ewig aufhalten. So erkundigten wir uns über Möglichkeiten, trotz Schnee, Minustemperaturen und gefrorener Fundamente die Gebäude mit einer Mörtelschicht auf die Fundamente zu setzen. Der Mörtel durfte nicht einfrieren, damit er noch fachgerecht abbinden kann. Wir fanden zwei Tage vor dem wichtigen Liefertermin ein dieselbetriebenes Gerät, mit dem Fundamente aufgeheizt werden konnten. Wir ließen Heizschläuche mit einer Dämmbahn über die gefrorenen Fundamente flächig auslegen und heizten diese 2 Tage mit 80 Grad Temperatur auf. Am besagten Termin wurde nachts der Schwerlastkran aufgestellt und morgens lieferten 8 Schwerlastsattelschlepper die Gebäude, Gasfackel und Gegengewichte für den Kran an. Die Gebäude konnten dann auf ein Mörtelbett aufgesetzt werden, dass durch die Wärme nicht einfror. Um die Gebäude herum legten wir dann weiterhin die Heiz-Schläuche mit einer Dämmbahn aus, senkten aber die Temperatur auf 20 Grad ab, damit der Mörtel nicht zu schnell abbindet /austrocknet.


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