Großheide, 18 Wohneinheiten

Planung von 18 altengerechten und behindertengerechten Wohnungen, Marktplatz, 26532 Großheide

Der Bauunternehmer Walter de Groot trat an mich heran, weil er mit der Planung eines Mehrfamilienhauses am Marktplatz von Großheide nicht so vorankam, wie er es sich vorstellte. Es gab zu viele seltene Vorgaben im Bebauungsplan.

Diese baurechtlichen und gestalterischen Vorgaben waren jedoch nicht unwesentlich. Einerseits war an die Grenze zum Marktplatz zu bauen, an allen anderen Grenzen aber Abstand zu halten, andererseits war die Höhe vorne begrenzt. Auf dem Hintergrundstück war die Höhe noch stärker begrenzt, Parkplatzflächen, Zufahrt und Wohnfläche waren eingeschränkt.

Andererseits war es ein Ziel des Bauherrn, das Grundstück voll auszunutzen.

Mögliche Dachformen, Farben, Neigung und Geschossanzahl waren zu beachten. Insbesondere in Ostfriesland ist die Kreativität des Architekten durch die gewachsene ländliche Struktur und darauf basierender Vorgaben und Bebauungspläne sowie durch Kosten in einem schwachen Wirtschaftsraum stark eingeschränkt.

Zudem wollte ich nicht, dass die Bewohner, die schon zur Südseite an der Grenze des Marktplatzes wohnen, zu sehr auf dem Präsentierteller sitzen. Daher habe ich die Wohnungen so geplant, dass Wandscheiben dominieren und die Balkone und Verglasungen etwas in den Hintergrund treten. Auch sollte sich nicht jeder Bewohner noch zusätzlich von allen Nachbarbalkonen beobachtet fühlen. Daher sind diese an der Südseite versetzt angelegt und zwar so, dass jeder zwar vom Osten und Süden oder vom Westen und Süden, der mittlere Balkon von Osten, Süden und Westen Sonne bekommt. Der Nachbar kann aber nicht auf den Balkon der daneben liegenden Wohnung schauen, so dass ausreichend Privatsphäre herrscht.

Auch sind die Balkone durch die Ecklösung im windigen Ostfriesland windgeschützter als vorgesetzte Balkone.

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